Just add tubes - High End Headphone Battle Teil 2

Nach der Hörsession vom letzten Montag hatte mein Kunde/Freund mich erneut eingeladen, um seine Abyss 1266 und die Spirit Torino Valkyria in neuer Konstellation zu testen. 

Mehr Power! 

Zusätzlich zu seinem dCS Bartók hatte er sich die dCS Rossini Clock und einen Viva Egoista 845, ein 30kg Monster von einem Röhrenverstärker ausgeliehen, um sein ohnehin schon tolles Setup noch weiter aufzuwerten. 

Da mein Freund insbesondere die hintergründige, etwas künstlich tönende Mitten- und Stimmwiedergabe seiner 1266 verbessern wollte, sollte hier der Viva mit seinen Röhren Abhilfe schaffen. Zusätzlich erhoffte er sich von der Rossini Clock eine Verbesserung bei Kontrolle und Timing. Der Viva Egoista 845 schlägt übrigens mit 12'000 CHF zubuche, die Rossini Clock mit weiteren 9'000 CHF. 

Ich war insbesondere gespannt, was dieser Ferrari von einem Röhrenverstärker mit dem Klang des Valkyria anstellen würde. An Musikalität und Emotionen fehlt es der Valkyria ja ohnehin nicht, ganz im Gegenteil. Und auch die Stimmwiedergabe ist wohl die sonorste und natürlichste, die ich jemals gehört habe.

Mal schauen...

Setup

• dCS Bartók (Roon Endpoint) 16'500 CHF
• dCS Rossini Clock 9'000 CHF
• Viva Egoista 845 Röhrenverstärker 12'000 CHF
• iPAD & Laptop mit Roon Library
  
  

... aber erst Kaffee

Wir liessen es uns natürlich nicht nehmen, uns vor der "Schwerstarbeit" einer Hörsession mit Kaffee und edler Patisserie zu stärken und uns über Neuigkeiten auszutauschen.

Lass schon mal den Motor warmlaufen...

Der Viva nutzte unsere Kaffeepause, um sich schon mal warm zu laufen. 
Heiss wäre wohl der korrektere Terminus, denn die gigantischen Röhren des Egoista produzieren wohl mehr Abwärme als ein Ferrari auf der Rennstrecke.

Bedenken über die zu erwartende Stromrechnung wurden laut, ausserdem liessen sich nach einer Weile die Regler, insbesondere der vielgebrauchte Lautstärkeregler kaum noch anfassen. Naja, wer tollen Sound will, muss offenbar leiden.

Es herrscht (einmal mehr) Einigkeit

Nach der Session folgte ein weiterer Austausch und wieder waren wir uns einig. 
Nachfolgend meine persönlichen Eindrücke:

 Abyss 1266

• Stimmen und Mittelteil natürlicher und weniger künstlich und steril
• Glättung des gesamten Frequenzspektrums, was zu einem entspannteren Klang führt
• dadurch auch leichter Detailverlust und ein kleiner "Schleier"
• mehr Kohärenz, aber weitgehend kollabierte Klangbühne

Valkyria

• dunklere Gesamttonalität
• leichter Detailverlust und etwas "Schleier"
• Verlust von "Energie" und Drive
• Klangbühne etwa gleich wie ohne Viva Egoista 845

Fazit

Während der Valkyria mit dem zusätzlichen Viva Egoista 845 Röhrenverstärker immer noch gut klang, war die Performance insgesamt mit dem reinen dCS Bartok deutlich besser. Bei der Abyss 1266 gewannen Stimmen ein natürlicheres Timbre und die Kohärenz verbesserte sich, während die Klangbühne kollabierte. Der Abyss schnitt ebenfalls mit dem Bartok allein deutlich besser ab. Beide Kopfhörer verloren mit dem zusätzlichen Röhrenverstärker an Detailreichtum und Luft.

Die Rossini Clock war einfach zu integrieren/testen, da man hier mit nur einem Knopf während der Wiedergabe umschalten konnte. Unser einhelliges Fazit: Bringt absolut nichts.

Rückblickend würde ich mir etwas zwischen Bartok und Egoista 845 wünschen: Etwas, das etwas weniger direkt und "harsch" ist als der Bartok und etwas mehr "Wärme" bietet, aber dennoch Auflösung und Luftigkeit hat. Mit Wäre ist hier natürlich nicht die Abwärme des Viva gemeint ;-)

Und jetzt?

Vielleicht ist so etwas "dazwischen" bald bei Audio Essence. In einigen Wochen werde ich einige Demo-Geräte des Besten, was die Manufaktur Audio-GD zu bieten hat, bekommen:

Den R7HE (Edition 2021), R2R DAC+ HE9 Verstärker, beide mit regenerativer Stromversorgung. Daneben wird Di-20, ein digitales Interface, zu sehen sein.

Ich möchte dann auch die Gelegenheit nutzen, Audio-GD denjenigen unter Ihnen vorzustellen, die die Firma nicht kennen.

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