Mehr geht (fast) nicht - High End Headphone Battle
Letzten Montag durfte ich bei einem Kunden zu Gast sein, um gemeinsam mit ihm einige der besten Kopfhörer der Welt auszuprobieren und zu vergleichen.
Nach einigen Wochen Wartezeit, bis wir beide vollständig gegen Covid-19 geimpft waren, konnte es endlich losgehen.
Das beeindruckende Setup bestand aus:
Quellen
- dCS Bartók (Roon Endpoint)
- iPAD & Laptop mit Roon Library
Kopfhörer
- Abyss AB-1266
- Hifiman Susvara
- Focal Utopia
... aber erst Kaffee
Nachdem wir uns gemütlich bei einem Kaffee ausgetauscht hatten, ging's auch schon los. Die Susvara und Utopia wurden schnell auf die Seite gelegt, erfüllten sie doch nicht unser beider Ansprüche an den gewünschten Klang. Beide Modelle sind eher neutral bzw. flach abgestimmt, während die AB-1266 meines Kunden sowie die ST Valkyria eine viel emotionalere Musikwiedergabe bieten.
Natürlich ist das reine Geschmacksache. Deshalb soll dies auch keineswegs heissen, dass dies schlechte Kopfhörer sind! Mein Kunde und ich bevorzugen schlichtweg eine "musikalischere, emotionale, vollmundige" Spielweise.
Die AB-1266 und ST Valkyria bieten genau das. Und sind dennoch ganz verschieden. Ich schätze, es gibt wohl kaum einen Kopfhörer, der das gesamte Musikspektrum perfekt abdecken kann. Daher der Wunsch meines Kunden, den AB-1266 mit einem weiteren Kopfhörer zu ergänzen.
Für seine Lieblingsmusik EDM passt der AB-1266 ganz hervorragend: Treibende Bässe, klare Höhen und viel Details. Das braucht's und das bringt der Abyss.
Für Klassik , orchestrale Soundtracks, Jazz und Live-Aufnahmen, bei denen es auf die perfekte Stimmwiedergabe ankommt, braucht's etwas anderes:
Hier ist der Spirit Torino Valkyria erste Wahl.
Nach abwechselndem Probehören (natürlich unter Einhaltung aller Covid-Regeln des BAG inkl. Desinfektion der benutzten Geräte) waren wir uns weitgehend einig. Die nachfolgenden Eindrücke sind natürlich nur meine eigenen.
Abyss AB-1266
- Sehr "luftige" Höhenwiedergabe
- Massiver Bass und Subbass, kann ein wenig in den Mitteltonbereich ausbluten und diesen überdecken
- Exzellente Detaillierung mit Höhenerweiterung, kann manchmal etwas harsch sein, etwas Zischlaute
- Leicht zurückgenommener und etwas künstlicher tönender Mitteltonbereich, besonders bei Stimmen
- Hervorragende Bühne und Räumlichkeit
- Fehlende Kohärenz: Alle Teile für sich genommen sind sehr gut, aber sie "klicken" nicht ineinander
Spirit Torino Valkyria
- Intime, direkte Darstellung
- Der Bass ist sauber, straff und schnell mit weniger Subbass-Erweiterung im Vergleich zu 1266
- Stimmen sind etwas nach vorne gerichtet, tönen natürlicher und eindringlicher, sowohl weibliche als auch männliche
- Ausgezeichnete Kohärenz
- Gitarren und Streichinstrumente sowie Piano tönen sonor und sehr natürlich
- Die Bühne ist weniger groß als bei 1266, dafür viel intimer, perfekt für Live-Erlebnisse
Mein Fazit
Beide Kopfhörer bieten Herausragendes, sind recht verschieden, ergänzen sich aber sehr gut. Je nach Musikgeschmack wird der eine oder andere das eine oder andere Modell bevorzugen.
Diese High End Kopfhörer an einem solchen Traum-Setup testen zu dürfen, war für mich eine tolle Erfahrung und absolutes Highlight. Hier zeigte sich deutlich, welch beeindruckendes Musikerlebnis mit Kopfhörern möglich ist!
Die spannenden Gespräche und der Austausch mit meinem Kunden rundeten das Erlebnis ab und machten den Tag für mich unvergesslich. Zum Glück wird es sicher nicht das einzige dieser Art gewesen sein!
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