Josh, der Kabel Guru: STE MIX W16 Hybrid-Kabel Review

Josh, der Kabel Guru: STE MIX W16 Hybrid-Kabel Review

Endlich ein neues Review von Josh Chan, der sich mittlerweile zum Jedi-Master der Kabel gemausert hat. Seit Josh vor einigen Monaten den Einfluss von Kabeln auf den Kopfhörer-Klang entdeckt hat, testet er akribisch alle Kabel, die ihm unter die Finger kommen und arbeitet sogar an einer eigenen grafischen Übersicht der getesteten Kabel! Danke Josh, dass du uns deine Weisheiten zugute kommen lässt! 😉👍


Einleitung


Die Verwendung von Kabeln an IEMs ist ein interessantes Thema, dem viel Aufmerksamkeit gewidmet wird, vor allem wenn man sich fragt, ob sie tatsächlich einen Einfluss auf den Gesamtklang eines IEMs haben oder nicht.

Vor diesem Hintergrund ist die Erfahrung mit der Verwendung von Kabeln an IEMs höchst subjektiv und hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, darunter: Bauweise und Materialien des IEM (Balanced Armatures, Dynamic Drivers, Elektrostatik usw.), Quelle (DAP, Musikplayer usw.), Ohrstöpsel (Silikon, Schaumstoff usw.), Bauweise und Materialien des Kabels (Kupfer, Silber, Gold usw.) und die eigenen Hörvorlieben (Höhenempfindlichkeit, Bassempfindlichkeit usw.).

Meiner persönlichen Erfahrung und Meinung nach haben Kabel definitiv und ohne Zweifel einen Einfluss auf die gesamte Klangsignatur eines IEMs. Dies zeigt sich bei meinen eigenen IEMs wie denen von Empire Ears, auf die ich mich in meinem Test konzentrieren werde. Ich messe keine IEMs mit verschiedenen Kabeln und verlasse mich auf das, was ich höre und wahrnehme.

Der Einfluss eines Kabels auf den Gesamtklang eines IEM ist jedoch je nach den oben genannten Faktoren unterschiedlich groß. Es ist nicht verwunderlich, wenn ein Kabel einen großen, sehr geringen oder gar keinen Einfluss auf einen IEM hat.

Im folgenden Testbericht finden Sie detaillierte Informationen über das folgende STE-Kabel: 

STE MIX W16 (Silber+Kupfer Hybrid-Kabel)

Ich werde mich darauf konzentrieren, wie dieses Kabel die folgenden IEMs beeinflusst:

  • Empire Ears Odin (Odin) mit Standardkabel (Stormbreaker)
  • Empire Ears EVO (EVO) mit Standardkabel (Genesis)
  • Empire Ears Valkyrie Mk II (Valkyrie) mit Standardkabel (Alpha IV Hybrid)
  • Kinera Nanna 2.0 mit serienmäßigem Kabel


Die folgenden Informationen beruhen ausschließlich auf meinen Gedanken, Meinungen und Erfahrungen beim Hören von IEMs mit bestimmten Kabeln. Ich habe keine Messungen vorgenommen. Ich hatte das Glück, verschiedene Kabel von Tom / Audio Essence zum Testen zu erhalten.

Darüber hinaus sind Empire Ears dafür bekannt, dass sie ihre Kabel vor der Markteinführung sehr sorgfältig an IEMs testen, so dass die Verbesserung oder Verschlechterung der Klangqualität von IEM zu IEM variieren kann.

Je nach den persönlichen klanglichen Vorlieben und dem, was man erreichen möchte, können Anhebungen und Absenkungen bestimmter Frequenzen positiv oder negativ sein. Eine Absenkung der Höhen kann sich beispielsweise positiv auswirken, wenn Sie eine entspanntere Höhenwiedergabe erreichen möchten. 


Quelle und Ohrstöpsel

Cayin N6II-Ti

Für meine Tests habe ich das Cayin N6ii Ti mit dem R01-Board als DAP und Quelle verwendet. Zum Abspielen von Musik habe ich die USB Audio Player APP mit der integrierten Tidal-Funktion und dem Bit Perfect-Modus verwendet. Als Ohrstöpsel habe ich die Stock Final E Ohrstöpsel auf beiden IEMs verwendet.


Musik

Ich habe mir die folgenden Titel angehört, um meine Eindrücke zu sammeln:

• Illenium – Fallen Embers (whole album)
• Hans Zimmer – Time (Inception album)
• Hans Zimmer – Why so Serious? (Dark Knight album)
• Alan Walker – Faded
• Dem Franchize Boyz – Ridin’ Rims
• Aviici – Wake me Up
• Eminem – You Don’t Know


Verpackung

Insgesamt ist die Verpackung des Kabels sehr einfach und nicht übertrieben. Das STE-Kabel wird in einer schlichten weißen Schachtel geliefert, der eine Karte des Unternehmens beiliegt. Eine Tragetasche oder anderes Zubehör ist nicht enthalten.


Verarbeitung & Materialien

STE MIX W16

Das STE Mixed Cu + Ag Kabel (STE Mixed Kabel) besteht aus reinstem Kupfer und Silber und wird in einer 16-adrigen Konfiguration geliefert. Trotz des 16-adrigen Aufbaus ist das Kabel nicht sperrig oder schwer und sitzt bequem auf meinen Ohren. Während meines Tests gab es keinerlei Kabelgeräusche.

Die Verarbeitung des Kabels ist insgesamt sehr hochwertig und man spürt, dass es sich um ein Premium-Kabel handelt. Auf den ersten Blick und beim Anfassen sieht man, dass das Geflecht gleichmäßig verteilt ist und das Kabel selbst sich weich anfühlt.

Das Kabel ist sehr, sehr weich - eines der weichsten 16-adrigen Kabel, die mir je begegnet sind. Bis zum Y-Split ist das Kabel mit schwarzem Stoff umwickelt. Auf dem restlichen Teil des Kabels kann man die Kupfer- und Silberdrähte sehen.

STE MIX W16

Der Abschluss und der Y-Split sind aus dunkelgrauem Titanrohr gefertigt. Der Kabelschieber ist aus schwarzem Gummi gefertigt.

Detaillierte Klangeindrücke

Empire Ears ODIN

Empire Ears Odin

Die folgenden Klangeindrücke basieren auf meinem Vergleich zwischen dem Standardkabel des IEM, dem Stormbreaker (1299 CHF) und dem STE MIX W16 Kabel (499 CHF). 

Gesamtklangsignatur des Odin mit dem STE Mixed Cable

Das STE Mixed Kabel erzeugt eine leicht mitten- und höhenbetonte Klangsignatur am Odin. Der Tiefbass geht immer noch tief und der Bass ist druckvoll. Die Mitten und Höhen sind nach wie vor präsent und stehen im Mittelpunkt der Klangsignatur. Es gab keine Zischlaute oder Rauheit. Die Klangbühne ist sowohl in der Breite als auch in der Höhe schmal. Die Mitten klangen knackig und klar, und die Höhen wirkten entspannt.

Im Vergleich zum Stormbreaker hat das STE Mixed-Kabel bei der ODIN alle Klangfrequenzen zurückgezogen. Der größte Unterschied war die Verringerung der Breite und Höhe der Klangbühne. Daher habe ich das Stormbreaker-Kabel an der Odin immer noch bevorzugt.


Tiefbass und Bass

Tiefbass und Bass wurden reduziert. Es gab zwar immer noch einen starken Bassdruck, aber es war offensichtlich, dass der Subbass und der Bass im Vergleich zum Stormbreaker nicht so tief und strukturiert waren.


Mitten

Die Mitten wurden im Vergleich zum Stormbreaker leicht zurückgenommen, was Leuten gefallen könnte, die die Betonung der Odin-Mitten nicht mögen. Sie sind immer noch nach vorne gerichtet, aber nicht so weit vorne wie beim Stormbreaker. Die Mitten sind sehr detailliert und klar, aber durch die unten erwähnte reduzierte Klangbühne wirkt der Klang insgesamt wärmer.


Höhen

Die Höhen waren entspannter und weniger funkelnd als bei der Odin. Ähnlich wie bei den Mitten waren sie im Vergleich zum Stormbreaker nicht so weit vorne, aber immer noch weiter vorne als bei neutral klingenden IEMs. Dies könnte denjenigen entgegenkommen, die die entspannten Höhen des Odin bevorzugen.


Klangbühne

Die Klangbühne wurde mit dem STE Mixed-Kabel im Vergleich zum Odin deutlich reduziert. Die Klangbühne war nicht so breit und hoch wie mit dem Stormbreaker. Nach meiner Erfahrung war dies der größte Unterschied zwischen dem STE Mixed Cable und dem Stormbreaker am Odin.

Empire Ears VALKYRIE MKII

Empire Ears Valkyrie MKII

Die folgenden Klangeindrücke basieren auf meinem Vergleich zwischen dem Standardkabel des IEM, dem Alpha IV Hybrid (299 CHF) und dem STE MIX W16 Kabel (499 CHF). 


Gesamtklangbild der Valkyrie MK II mit dem STE Mixed Cable

Die Klangsignatur der Valkyrie MK II mit dem STE Mixed Cable ergab einen deutlich bass- und mittenbetonten oder V-förmigen Klang. Der Tiefbass ist tief und wuchtig und der Bass ist druckvoll. Die Mitten sind nach vorne gerichtet und sehr detailliert. Stimmen und Instrumente klangen fantastisch und waren sehr detailliert mit viel Textur. Die Höhen fühlten sich entspannt an. Es gab keine Zischlaute oder Rauheit. Die Klangbühne war schmal und nicht breit.


Vergleich mit dem Alpha IV Hybrid Kabel

Meiner Meinung nach passt das STE Hybrid-Kabel sehr gut zur V-förmigen Klangsignatur der Valkyrie MK II. Es ermöglicht der Valkyrie MK II, ihre raffinierte V-Shape-Signatur mit tiefem Subbass und kristallklaren, leicht nach vorne gerichteten Mitten beizubehalten. Im Vergleich zum Alpha IV Hybrid ist der Tiefbass reduziert, die Bässe sind gleichwertig und die Mitten und Höhen sind weniger präsent.

Die Klangbühne ist schmaler und nicht so breit. Ich bevorzuge daher immer noch das Alpha IV Hybrid-Kabel an der Valkyrie MK II, obwohl das STE Mixed-Kabel immer noch eine sehr gute Alternative ist, um die Mitten und Höhen im Vergleich zum Original-Setup von Empire Ears zurückzunehmen.


Tiefbass & Bass

Der Tiefbass ist immer noch tief und sehr ähnlich wie beim Alpha IV Hybrid Kabel, allerdings geht er nicht so tief. Der Bass ist sehr ähnlich, war aber manchmal etwas druckvoller mit kürzerem Abklingen.


Mitten

Die Mitten klangen grossartig und passten zur V-förmigen Gesamtabstimmung des Valkyrie MK II, waren jedoch im Vergleich zum Alpha Hybrid IV-Kabel nicht so vorwärts gerichtet.


Höhen

Die Höhen waren entspannter und nicht so weit vorne im Vergleich zum Alpha IV Hybrid Kabel. Ich habe irgendwo im Internet gelesen, dass die Leute im Hochtonbereich eine gewisse Härte empfinden. Das STE Mixed-Kabel hilft dabei, diese Probleme einzudämmen, falls jemand diese Härte erlebt hat.


Klangbühne

Die Klangbühne wurde reduziert und war nicht so breit oder hoch.

Empire Ears LEGEND EVO

Empire Ears Legend EVO

Die folgenden Klangeindrücke basieren auf meinem Vergleich zwischen dem Standardkabel des IEM, dem Genesis (399 CHF) und dem STE MIX W16 Kabel (499 CHF). 

Gesamtklangbild des Legend EVO mit dem STE MIX W16 Kabel

Die Klangsignatur des Legend EVO mit dem STE Mixed-Kabel ergab einen sehr bassbetonten Klang, gepaart mit betonten Mitten und Höhen. Der Tiefbass war tief und der Bass war druckvoll und überdeckte die Mitten und Höhen nicht. Die Mitten sind nach wie vor präsent und behalten ihr hohes Mass an Detailreichtum und Geschmeidigkeit. Stimmen und Instrumente klingen fantastisch. Die Höhen sind entspannt und es gibt keine Anzeichen von Zischlauten oder Härte. Die Klangbühne war schmal.

Vergleich mit dem Legend EVO mit Genesis-Kabel

Mit dem STE Mixed-Kabel behält der Legend EVO seine basslastige Charakteristik bei, reduziert jedoch die gesamte Klangbühne und lässt die Mitten und Höhen leicht zurücktreten. Außerdem wird meiner Meinung nach auch der Einfluss des Weapon X-Bone Conduction Drivers reduziert. Insgesamt habe ich das Genesis-Kabel an der EVO bevorzugt.

Tiefbass & Bass

Der Tiefbass ist immer noch sehr präsent und tief, aber er reicht nicht so weit wie beim Genesis-Kabel. Der Bass ist mehr oder weniger derselbe und das Legend EVO behält immer noch die gleiche Bassstruktur. Ein weiterer bemerkenswerter Unterschied war die geringere Wucht des Weapon X. Meiner Erfahrung nach hatte ich das Gefühl, dass mir dieser zusätzliche "Wumms" und die 3D-Wirkung fehlten, die beim Genesis-Kabel deutlicher zu spüren waren.


Mitten

Die Mitten klangen großartig, aber im Vergleich zum EVO mit dem Genesis-Kabel waren sie nicht so präsent. Man spürt, dass die Mitten jetzt nach hinten gezogen sind und gleichmäßiger in der Frequenzgangkurve liegen.
Höhen: Die Höhen waren ähnlich wie die Mitten etwas entspannter und nicht so weit vorne wie mit dem Genesis-Kabel. Die Höhen selbst fühlten sich immer noch entspannt an.


Klangbühne

Die Klangbühne wurde reduziert und war nicht so breit und hoch.


Kinera Nanna 2.0

Kinera Nanna 2.0

Gesamtklangbild des Kinera Nanna 2.0 mit dem STE MIX W16 Kabel

Die Klangsignatur der Legend EVO mit dem STE Mixed Kabel ergab einen sehr bassbetonten Klang, gepaart mit betonten Mitten und Höhen. Der Tiefbass war tief und der Bass war druckvoll und überdeckte die Mitten und Höhen nicht. Die Mitten sind nach wie vor präsent und behalten ihr hohes Mass an Detailreichtum und Geschmeidigkeit. Stimmen und Instrumente klingen fantastisch. Die Höhen sind entspannt und es gibt keine Anzeichen von Zischlauten oder Härte. Die Klangbühne war schmal.

Vergleich mit dem Kinera Nanna 2.0 mit Standardkabel

Das STE Mixed-Kabel hatte den größten Einfluss auf den Klang des Kinera Nanna 2.0 im Vergleich zu allen anderen IEMs, die ich oben getestet habe.

Im Vergleich zum Standardkabel des Kinera Nanna 2.0 baut das STE-Kabel auf den Grundlagen dieses Kabels auf und macht den Nanna 2.0 noch besser. Die Bässe wurden angehoben und detaillierter, die Mitten und Höhen waren etwas weiter vorne und super detailliert.

Meiner Meinung nach haben das STE MIX W16 Kabel und das STE CU W16 Kabel den Kinera Nanna 2.0 am meisten positiv beeinflusst. Ich habe das STE CU W16 dem STE MIX W16 vorgezogen, weil es eine noch grössere Klangbühne und einen etwas tieferen Subbass bietet.

Subbass & Bass

Der Subbass ist weiter ausgedehnt und geht tiefer im Vergleich zum Standardkabel. Das Gleiche gilt für den Bass, der immer noch druckvoll ist, aber mit mehr Wucht und Autorität. Die gesamte Bassstruktur ist immer noch sehr detailliert.


Mitten

Die Mitten sind etwas weiter nach vorne gerückt und haben an Detailreichtum gewonnen.


Höhen

Ähnlich wie die Mitten sind auch die Höhen etwas mehr nach vorne gerückt und funkeln etwas mehr.


Klangbühne

Die Klangbühne hat sich sowohl in der Höhe als auch in der Breite im Vergleich zum Standardkabel vergrössert.


Fazit

Das STE MIX W16 ist ein hervorragendes Kabel, sowohl klanglich als auch ästhetisch. Die Gesamtverarbeitung des Kabels ist ausgezeichnet und hinterlässt ein erstklassiges Gefühl. Bei den Empire Ears IEMs hat das STE Mixed Kabel die Klangbühne etwas reduziert und die Mitten und Höhen kontrolliert.

Bei den Kinera Nanna 2.0 hat das STE MIX W16 den Bass angehoben und die Klangbühne definitiv ein wenig mehr geöffnet, was für meinen Geschmack eine sehr willkommene Anpassung war. Ich habe das STE Mixed Kabel am Kinera lieber benutzt als an den Empire Ears IEMs. 

Daher gebe ich ihm gerne eine Gesamtbewertung von: 8/10


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