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IEMs Most Wanted - Elysian Labs Annihilator 2023
Nach über einem halben Jahr Wartezeit ist es soweit: Audio Essence darf den Elysian Acoustic Labs Annihilator 2023 verkaufen.
Warum das was Besonderes ist? Weil der "Anni23" in extrem kleiner Stückzahl vom Chef von Elysian Acoustic Labs handgefertigt wird und ihn deshalb auch nicht jeder Händler anbieten darf. Und weil der "Anni" zu den meistgesuchten IEMs unter Audiophilen Head-Fi Liebhabern gehört.
Umso glücklicher schätzen wir uns, dass wir nun zu den "Auserwählten" gehören und ein paar Wochen nach dieser Ankündigung halte ich nun endlich unser Anni23 "Titanium" Demo in meinen Händen.
Bevor wir uns aber den inneren Werten des "Anni" widmen, wie immer ein kleines Unboxing...
Der Anni23 kommt in einer simplen, quaderförmigen goldfarbenen Box daher.
Unter dem Deckel erwartet uns eine Botschaft von Lee, dem Chef von Elysian Labs, unter der sich auch schon das Objekt der Begierde verbirgt...
Abgesehen von den IEMs und einem hochwertigen Kabel enthält die Box noch ein kleines Trage-Case sowie eine Auswahl von Eartips.
Man verzichtet bei Elysian Labs auf aufwändige und komplizierte Verpackungen und unnötiges Zubehör, das nur zusätzlich Geld kostet - für mich sehr sympatisch!
Am Ende möchte ich - und ich schätze auch die meisten anderen Musikliebhaber - dass mein Geld in die Musikwiedergabe investiert wird und nicht in Verpackungen bzw. Zubehör.
Die Anni23 gibt es in drei Ausführungen bzw. drei verschiedenen Faceplates: vergoldetes Kupfer, polierter Edelstahl oder brushed Titanium. Wir haben uns bei unserer Demo für das Titanium entschieden, welches ein wenig teurer als die beiden anderen Varianten ist.
Schlicht & edel
Die Verarbeitung ist erwartungsgemäss exzellent und ich finde, die IEMs schauen sehr edel aus.
Das gilt auch für das beiliegende "Liquid Links MARTINI" Kabel, welches aus einer Mischung von Silber, Palladium, Kupfer und Gold gefertigt ist. Hier gibt's also erstmal absolut nichts zu meckern - im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern, die ihre Flagship-IEMs extrem billigen Kabeln bundeln.
Das "Liquid Links MARTINI" ist kein absolutes High-End Kabel, wie es zum Beispiel den höherwertigen IEMs von Unique Melody beiliegt - es ist aber definitiv ein gutes Kabel, mit dem man den Sound des "Anni23" geniessen kann.
Aber ja, da geht noch mehr, was ein kurzer Test mit einem Satin Audio Apollo 8x eindrucksvoll zeigte... doch dazu komme ich später!😉
Soundcheck
Um einen IEM vom Kaliber des "Anni23" angemessen zu evaluieren braucht's eine passende Quelle und deshalb kommt auch dieses Mal mein geliebter Lotoo Mjölnir zum Einsatz, welcher seit seinem Release einen festen Platz in unserem Testing-Setup hat.
Als Neuzugang bei den DAPs verkuppeln wir auch den Hiby R8ii mit dem Anni23 - mal schauen, wie gut sich die beiden vertragen.
Last but not least versuche ich mit dem Satin Audio Apollo 8x Kabel das Letzte aus dem "Anni23" herauszukitzeln - mal schauen was das bringt...
Test-Setup
Testing-Playlist
Meine Testing Playlist ist eine Sammlung von Titeln, die ich sehr gut kenne und deckt ein breites Spektrum an Musik-Genres ab. Ausserdem sind nicht alle Aufnehmen perfekt, so dass sich auch kritische Titel darunter befinden, die Schwächen in Wiedergabe-Equipment schonungslos aufdecken. 😅
Ob Wiedergabe von Bass, Mitten, Höhen, Wiedergabe männlicher und weiblicher Stimmen, Bühne, Räumlichkeit, Instrumenten- und Kanaltrennung, Kohärenz etc.. - alles kann mit dieser Playlist analysiert und eingeschätzt werden.
So, nachdem das geklärt ist, starten wir mal mit dem Fun-Part: Dem Musikhören!
😊🙌
Los geht's
Da ich vergessen habe, den Mjölnir aufzuladen, bleibt mir nur, mit dem nagelneuen Hiby R8ii vorlieb zu nehmen - das macht aber auch nichts, denn der R8ii stellt sich schnell als exzellenter Spielpartner für den "Anni23" heraus - und als exzellenter DAP überhaupt, denn er steht deutlich teureren Modellen in absolut nichts nach!
Wie immer fange ich mit Chris Jones an, welcher mir sein Lied mit Inbrunst "entgegenschmettert". Die Darbietung ist emotional und intim - Stimmen sind voller Intensität und heben sich deutlich von der Instrumentenbegleitung ab, ohne dass das grosse Ganze darunter leidet - Stichwort Kohärenz.
Der Anni23 unterscheidet sich recht deutlich von seinem Vorgänger, der hörbar analytischer zu Werke ging. Die Höhen des "alten" Anni wurden zugunsten einer "wärmeren", entspannteren Darbietung gezähmt, der Bass ist nun vollmundiger mit einer Betonung der unteren Mitten und exzellentem Sub-Bass. Alles in allem ein mittenzentrierteres Tuning, das auf Langzeittauglichkeit ausgelegt ist.
Geblieben ist die unglaublich autentische und sonore Stimmwiedergabe sowie die hervorragende Instrumenten- und Kanaltrennung. Trotz entspannterer Höhen muss man auf Details nicht verzichten - ganz im Gegenteil. Man hört die Interpreten atmen, bei Gitarren "schmeckt" man förmlich die Saiten - ganz grosses Kino! 🤩
Mit den R8ii im Turbo Mode + Darwin Ultra Filter zaubert der Anni23 eine Räumlichkeit, die ich sonst nur von den Empire Ears Raven oder UM Multiverse Mentor gewohnt bin.
Es ist Zeit...
...die dicken "Geschütze" - sprich: den Mjölnir - aufzufahren, denn inzwischen ist dieser weit genug aufgeladen, um die "Kontrolle" über den Anni23 zu übernehmen.
Kontrolle ist hier übrigens ein gutes Stichwort, denn das ist es, was den Mjölnir besonders auszeichnet. Der Lotoo geht etwas feingliedriger zu Werke als der R8ii - Stimmen werden noch deutlicher herausgearbeitet und selbst Mikrodetails hörbar. Der Bass ist konturierter, knackiger und schneller - die Höhenwiedergabe betonter.
Eines ist schon jetzt klar: Egal ob am R8ii oder am Mjölnir, der Anni23 ist ein echtes Flaggschiff und muss sich vor keinem seiner Konkurrenten verstecken - auch nicht vor z.T. deutlich teureren Modellen anderer Hersteller.
Luft nach oben
Ich hatte beim Unboxing bereits angedeutet, dass sich die ohnehin schon grossartige Klangqualität des Anni23 durch Kabelupgrades allenfalls weiter verbessern liesse. Getestet habe ich das kurz mit dem Satin Audio Apollo 8x - ein absolutes High-End Kabel und mein persönlicher Kabel-Favorit!
Was hat sich verändert? Das Apollo 8x "boostet" so ziemlich alle Frequenzen bzw. Eigenschaften des Anni23. Der Bass wird nochmal straffer und schneller, die Stimmen einen Tick intensiver und die Höhen noch detailierter - und damit ist der Anni23 tatsächlich wieder näher zum Tuning seines Vorgängers gerückt - allerdings auf einem insgesamt höheren Level. Weitere Kabeltests vorbehalten, möchte ich an dieser Stelle meine ersten Eindrücke abschliessen. Man soll ja bekanntlich aufhören, wenn's am Schönsten ist... 😅🙌
Fazit
Langsam beginne ich zu verstehen, warum dieser IEM so begehrt ist: Der Annihilator 2023 ist kein 0815 In-Ear sondern ein Bekenntnis zur Musik ohne Kompromisse. Das wärmere, vollmundige Tuning ist vielleicht nicht für jedermann etwas - es ist weder Referenz noch neutral. Es ist aber verdammt kohärent und erzeugt beim Musikhören eine wohlige Gänsehaut - und das ist es, worauf es mir persönlich ankommt!
